Mindestens drei von vier Webanalyse-Tools sind nicht richtig oder sogar falsch aufgesetzt. Dabei lassen sich mit einem professionellen Tracking-Setup viele wertvolle Informationen und Einblicke generieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du in fünf Schritten ein professionelles Tracking-Setup planst, einrichtest und veröffentlichst.

Schritt 1 – Ziele und Anforderungen definieren

Jedes professionelle Tracking-Setup sollte mit der Definition von Zielen und Anforderungen an die Daten und Informationen angegangen werden. In einer Organisation gibt es unterschiedliche Stakeholder, die allesamt unterschiedliche Anforderungen an das Tracking haben. Während die Geschäftsführung in den meisten Fällen einen hohen Anspruch an die Aussagekraft der Kennzahlen hat und der Marketing-Manager wichtige Einblicke in den Erfolg der Marketingmaßnahmen benötigt, haben die Analysten eine hohe Anforderung an die Datenqualität und Informationsvielfalt, da sie die erfassten Daten in vielen Situationen weiter integrieren, verarbeiten und nicht alleine aus dem Webanalyse-Tool ablesen.

In diesem Schritt sollte man also alle Faktoren berücksichtigen, um für alle beteiligten Personen ein ideales Tracking-Setup auszurichten. Zum Start sollte man diese gezielt nach ihren Anforderungen und Wünschen fragen, um qualifizierte und relevante Antworten zu erhalten. Auch eine gemeinsame Besprechung der erforderlichen Tracking-Maßnahmen mit den beteiligten Personen ist dann in vielen Fällen sinnvoll und wichtig. Wenn man alle Informationen gesammelt hat, sollte man diese dokumentieren und in einen Gesamtzusammenhang bringen.

Schritt 2 – Tracking-Konzept erstellen

Mit den zuvor gesammelten Informationen sollte man nun mit der Konzeption des Tracking-Setups fortfahren. Dabei bleibt es einem selbst überlassen, ob man dieses in schriftlicher, grafischer oder einer anderen Form festhält – Hauptsache man knüpft damit an die Informationen aus Schritt 1 an. Mit einer passenden Struktur und Vorgehensweise ist man bei der Erstellung des Konzepts erfolgreicher. Vor allem sollten Kennzahlen, auch KPIs genannt, definiert werden, mit denen man die zuvor definierten Ziele messen und auswerten kann. Dabei sollte man vor allem darauf achten, dass man sinnvolle, genaue und oft auch nachhaltige Kennzahlen nutzt, die man für eine langfristige Erfolgsmessung und -bewertung heranziehen kann.

Unbedingt sollte man im Tracking-Konzept auf die Traffic-Kanäle eingehen, da diese entscheidenden Informationen über die Akquisitionsmittel der Website-Besucher enthalten. In den meisten Fällen werden zur richtigen Kennzeichnung der Traffic-Kanäle spezifische URL-Parameter (zum Beispiel UTM-Parameter) eingesetzt. Diese enthalten unter anderem Informationen über die Quelle und die Kampagne des Traffics. Zusätzlich ist es sinnvoll relevante Nutzerdaten (zum Beispiel zur Zielgruppe) und wichtige Nutzeraktionen auf der Website oder App festzuhalten, deren Informationen einen hohen Mehrwert haben werden.

In diesem Schritt ist es wichtig, dass man die vorhandenen Mittel der Webanalyse-Tools sammelt und diese möglichst individuell auf das Unternehmen, die Website oder App zuschneidet. Viele machen dabei den Fehler, dass sie die Funktionen der Tools komplett ausschöpfen und sich konkret an Use Cases halten, ohne zu hinterfragen, ob die Tracking-Konfiguration damit auch wirklich die gewünschten Daten sammelt und die Anforderungen erfüllt.

Schritt 3 – Tag-Management-System einrichten

Eine der nachhaltigsten Entscheidungen beim Tracking der Website-Aktivitäten ist der Einsatz eines Tag-Management-Systems. Sie erleichtern nicht nur die Implementation der unterschiedlichen Tracking-Codes, sondern gleichzeitig die Pflege und Anpassung bei zukünftigen Anforderungen. Des Weiteren ermöglicht ein Tag-Management-System die zentrale Nutzung der erfassten Website-Daten und kann diese gezielt nach Regeln und bei bestimmten Ereignissen, wie dem Kauf oder dem Senden eines Kontaktformulars, an unterschiedliche Ziele schicken. Dazu gehören Webanalyse-Tools (zum Beispiel Google Analytics) oder Werbenetzwerke (zum Beispiel Google AdWords, Facebook) und viele weitere. Die besten Erfahrungen haben wir hierbei mit dem Google Tag Manager gemacht, da man dort alle Tracking-Maßnahmen zentral verwalten und flexibel anpassen kann.

Die erste Maßnahme in diesem Schritt, ist die Einrichtung des Tag-Management-Systems. Dazu muss zunächst ein Konto erstellt und alle beteiligten Personen mit verschiedenen Nutzerrechten hinzugefügt werden. Dabei sollte genau überlegt werden, welche Personen welche Rechte bekommen, damit man zum einen die Datensicherheit beibehalten und zum anderen Fehler vermeiden kann.

Schritt 4 – Website vorbereiten

Bevor die eigentliche Implementation der Tracking-Codes starten kann, müssen zunächst die individuellen und erweiterten Maßnahmen umgesetzt werden. Dabei startet man in den meisten Fällen mit der Implementation des Tag-Management-Systems, das auf allen (relevanten) Unterseiten der Website oder App eingebunden wird und später als zentrales Tool für die meisten Tracking-Maßnahmen eingesetzt werden kann. Bei der Implementation sollte man vor allem darauf achten, den Code des jeweiligen Tag-Management-Systems an der richtigen Stelle im Quellcode einzubinden (bei Webseiten in der Regel im head-Teil).

Im Anschluss muss sichergestellt werden, dass die relevanten Daten (zum Beispiel Nutzerinformationen) auch alle zur Verfügung stehen, automatisch bzw. individuell (beim Google Tag Manager durch den dataLayer) in das Tag-Management-System einfließen und sie dort auch verarbeitet werden können.

Ein weiterer Punkt in diesem Schritt ist die Vorbereitung der genutzten Systeme im Rahmen des Datenschutzes. Die Website-Besucher sollten dort vor allem darauf hingewiesen werden, welche Daten erfasst werden, welche Tools genutzt werden und was mit den Daten passiert. Zudem sollte es dem Website-Besucher ermöglicht werden, dem Tracking zu widersprechen und sich über einen Link auszutragen (Opt-out) oder je nach Auslegung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verschiedenen Werbemaßnahmen einzuwilligen. Der Austausch mit den Datenschutzbeauftragten ist hierbei sehr wichtig.

Schritt 5 – Tracking-Implementation

Sobald die Website vorbereitet ist, kann man mit der Implementation des eigentlichen Tracking-Setups beginnen. Dabei werden vor allem alle Tracking-Elemente wie Seitenaufrufe, App-Nutzung, Content-Konsum, Lead-Generierung, E-Commerce-Funktionen und ganz wichtig Nutzerereignisse im Tag-Management-System hinterlegt. Angereichert werden diese mit den Daten aus den auf der Website/App platzierten Tracking-Codes sowie Datenschnittstellen, um eine individuell abgestimmte Datenerfassung zu ermöglichen.

In diesem Schritt sollte zudem der Umgang mit den eigenen Zugriffen und Interaktionen der Website berücksichtigt werden. Um eine hohe Datenqualität zu gewährleisten, sollte man die internen Daten kennzeichnen und bestenfalls ausschließen. Zudem sollte man sich darüber informieren, welche Spam-Daten anfallen könnten und wie diese auszuschließen sind. Auch wichtig ist die tatsächliche Einhaltung des jeweils geltenden Datenschutzes.

Wenn alle Tracking-Elemente eingerichtet sind, folgt die Testphase des Tracking-Setups. Hierbei kann man wählen, ob man dieses zunächst einmal in einer Testumgebung oder gleich in der Live-Umgebung der Website oder App veröffentlicht. In jedem Fall sollte man eine Vorschau- oder Debug-Funktion des jeweiligen Tag-Management-Systems nutzen. Diese gibt uns Nutzern das wichtige Feedback, ob die angelegten Tags und Codes auch tatsächlich funktionieren und bei den passenden Ereignissen und Seitenaufrufen ausgelöst werden. Auch sollte man darauf achten, dass sämtliche Daten-Variablen mit den richtigen Werten befüllt werden, damit auch die richtigen Daten an die Webanalyse-Tools gesendet werden.

Fazit – Tracking-Setup

Aus unserer Erfahrung empfehlen wir immer ein professionelles und durchgeplantes Tracking-Setup, da dieses optimal auf die Website-Ziele eingerichtet ist und den Unternehmenserfolg besser unterstützt. Dabei hilft es sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen oder einen erfahrenen Dienstleister zu beauftragen. Gerne unterstützen wir dich bei diesem Projekt und beantworten deine Fragen.

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